Paul Troger


*30.10.1698 bis †20.7.1762

Biographie

Paul Troger wurde 1698 in Welsberg im Pustertal geboren und erhielt seine erste Ausbildung als Maler bei Giuseppe Alberti im Fleimstal. Ein etwa zehn Jahre dauernder Italienaufenthalt (1716/1717-1726/1727) führte ihn unter anderem nach Venedig, Rom, Neapel und Bologna. Während dieser Reise nahm er zahlreiche Anregungen italienischer Meister auf, die er individuell gestaltend umsetzte, frei interpretierte und in eine sehr eigenständige, persönliche Formensprache übertrug.

1728 kam Troger nach Wien, wo er zuerst von Gundacker Graf Althan beschäftigt wurde. Die Wiener Kunstlandschaft wurde in dieser Zeit von den Freskomalern Daniel Gran und Johann Michael Rottmayr beherrscht. Daher fand Troger sein Betätigungsfeld zunehmend in den Stiften in Niederösterreich, deren Freskoausstattung seinen Ruhm und seine herausragende Stellung innerhalb der österreichischen Barockmalerei begründete. Seine Hauptwerke schuf er in Melk, Altenburg, Zwettl, Röhrenbach, Geras und Maria Dreieichen, aber auch in Seitenstetten und Göttweig (Apotheose Karls VI. im Stiegenhaus).

Die gesteigerte Qualität des Lichts in seinen Werken, die eine eindeutige Licht-Farben-Symbolik erkennen lassen, und das sich daraus ergebende Kompositionsschema stellen eine neue und bedeutende Variante in der österreichischen Freskokunst des Barock dar. Nach Abschluss der Arbeiten in Maria Dreieichen beendete Troger seine Tätgkeit als Freskant und widmete sich bis zu seinem Tod 1762 ausschließlich der Tafelmalerei. Charakteristisch für seine Ölbilder ist ein atmosphärisches Hell-Dunkel, eine klare, übersichtliche, ausgewogene und in sich geschlossene Komposition und eine Beschränkung auf das für die Aussage des Bildes Wesentliche.

Paul Troger hinterließ ein Werk, das durch Umfang und stilistische Vielfalt besticht und innerhalb der österreichischen Barockmalerei durchaus eine Sonderstellung einnimmt. Zu seinen Schülern gehören unter anderen Franz Anton Maulbertsch, Johann Wenzel Bergl und Johann Jakob Zeiller.